Gedenk-Demonstration & Beerdigung | Sa, 14.3 | 13:00 | Duisburg, Hamborn Rathaus
Am 8.März 2015 erreichte uns die erschütternde Nachricht, dass unsere
Genossin Ivana Hoffmann (Kampfname Avaşin Tekoşin Güneş) im
revolutionären Kampf in Rojava bei der Verteidigung des Dorfes Til
Temir vor den faschistischen IS-Banden gefallen ist. Sie verstarb als
internationalistische Kämpferin, als Kommunistin, als glühende
Verteidigerin der Frauenrevolution, als unsere Genossin und Freundin;
Wut, Trauer, Hass, Zorn flammen in uns auf und ermutigen uns dazu, uns
an ihrem revolutionären Kampf und ihrer grenzenlosen
Aufopferungsbereitschaft ein Beispiel zu nehmen.
Am Samstag wird es eine europaweite Gedenk-Demonstration und im
Anschluss ihre Beerdigung in Duisburg geben, zu der jeder aufgerufen
ist, sich zu beteiligen und ihr Andenken kämpferisch auf die Straße zu
tragen.
Demonstration | Sa, 14.3 | 13:00 | Duisburg, Hamborn Rathaus
Wir rufen zudem dazu auf, das Gedenken an Ivana auch auf die
Blockupy-Aktionen in Frankfurt am 18.März zu tragen: Auf vielfältige
Art und Weise soll ihr bewegendes Leben auf den verschiedenen
Aktionen bekannt gemacht werden. Im Zeitraum zwischen den Blockaden und
der Abschluss-Demonstration werden wir dort eine öffentliche
Gedenk-Kundgebung für die Genossin organisieren, an der sich jeder
beteiligen kann.
Ort und Zeit können in den kommenden Tagen eingesehen werden unter
[3A]*-Revolutionäres Bündnis
www.3a-rb.org
„Nichts hält mich mehr hier. Ich kann nicht tatenlos zusehen, während
meine Schwestern, Brüder, Freunde, Mütter, Väter, Genossen um die
Freiheit, um die Unabhängigkeit vom Kapitalismus kämpfen.“
Dies schrieb Ivana in ihrem letzten Brief an ihre Genossen, Freunde und
Familie, bevor sie sich dem revolutionär-demokratischen
Befreiungskampf des kurdischen Volkes in Rojava als Kämpferin der MLKP
(Marxistischer LeninistischeKommunistischePartei) anschloss. Ihre
Heimatstadt Duisburg hinter sich lassend, zog sie als junge
Kommunistin, in den Kampf gegen die faschistischen IS-Banden, die
barbarische Verbrechen und Massaker verüben. In Rojava kämpfte sie von
Beginn an mutig in den Einheiten der YPG / YPJ (Verteidigungseinheiten
der Völker und Frauen), verteidigte die Linien gegen die IS-Faschisten,
gab dem Kampf für die Menschlichkeit, wie sie die Revolution in Rojava
selber beschrieb, alles hin, und revolutionierte ihr gesamtes Leben.
Die demokratische Revolution in Rojava, in einer Region, die geprägt ist
von imperialistischen Kriegen, Ausplünderung und Unterdrückung der
Völker, hat den Menschen auf der ganzen Welt eine Hoffnung gegeben, die
Hoffnung auf ein Leben in Würde und Frieden. Ivanas Wunsch war es, dem
Leid der Völker, den Massakern und der Unterdrückung ihrer kurdischen
Schwestern und Brüder nicht mehr zuzusehen. So wie sie, folgten und
folgen deshalb hunderte Menschen dem Ruf der internationalen
kommunistischen Bewegung und kommen ihrem inneren Wunsch nach, diese
Revolution zu erleben und mit der Waffe zu verteidigen. Ivana war Teil
der internationalen Brigaden, die ihr Vorbild in den internationalen
Brigaden zur Verteidigung der demokratischen Republik im Spanischen
Bürgerkrieg gegen den Faschismus haben. Aus der Türkei, aus Spanien,
aus Deutschland, aus Australien, aus der Schweiz, aus Großbritannien
und vielen weiteren Ländern schließen sich Menschen den internationalen
Brigaden an, lassen alles Bequeme und Gewohnte aus der Heimat hinter
sich, und zögern nicht, sogar ihr Leben für diesen Kampf hinzugeben –
so wie Ivana Hoffmann, und so wie vor ihr der Australier Johnston Ashly
(Kampfname Bagok Serhed) und der Brite Erik Konstandino Scurfield
(Kampfname Kemal), die als internationalistische Kämpfer ihr Leben in
Rojava ließen. Durch die internationalen Brigaden manifestiert sich
eine neue Form der Internationalismus.
„Wenn ich zurück komme werde ich meine Genossen, mein Umfeld mit dem
Kampfgeist und der Willenskraft anstecken! Ich werde wie die schönsten
Lieder sein und jeden in meinen Bann ziehen. Ich werde eine Guerilla
voller Nächstenliebe und Hoffnung.“
Ivanas Entschluss, nach Rojava zu gehen und alles hinter sich zu
lassen, war eine Konsequenz ihres gesamten Lebens, ihrer entschlossenen
und standhaften Haltung, ihrer tiefen Gefühle für die unterdrückten
Völker, ihrer Mühe für die Frauenrevolution, ihrer Überzeugung als
Kommunistin. Auch hier in Deutschland war sie, seitdem sie sich dem
politischen Kampf anschloss, als besonders entschlossene, konsequente,
aktive und lebensfrohe junge Frau bekannt. Allen Aufgaben, vor die sie
der politische Kampf stellte, begegnete sie mit Ernsthaftigkeit und
Freude – Flyer verteilen, der Kampf auf der Straße, die Stärkung der
revolutionären Organisation, sowie gerade der Aufbau der
Frauensolidarität wurden von ihr gewissenhaft angenommen. Sie hat sich
diesen Aufgaben mit großer Freude und ihrem uns bekannten und uns alle
verzaubernden Lächeln gestellt. Dabei schaffte es die Genossin immer
wieder, ihr gesamtes Umfeld in ihren Bann zu ziehen und zu verändern.
Ivana hat den Schritt gewagt, ihre Verbindungen zum kapitalistische
System zu zerstören und den unbekannte Wege einzuschlagen. Sie wollte
die Revolution und ihre Errungenschaften direkt erleben und
verteidigen, von den Erfahrungen lernen und diese zurück tragen, um
überall auf der Welt Feuer der Revolution zu entfachen. Zwar ist Ivana
nicht mehr physisch unter uns. Doch die Erinnerung an ihr gesamtes
Leben, an ihre Stärke und ihre Ausstrahlung, an ihre Entschlossenheit
und ihren Widerstandsgeist, an ihre Aufopferungsbereitschaft und ihren
Mut, an ihre internationalistische Liebe zu den Völkern und ihren Kampf
für die Befreiung der Frau, werden wir in all unseren Kämpfern aufrecht
erhalten und als Vorbild für uns weiter tragen.
„Sie war eine Freiheit Suchende, die von der Revolution träumte. Ihre
Träume sind unsere Träume, ihre Weg ist unser Weg, ihr Andenken ist
unsere Ehre.“ (aus einer Erklärung der MLKP)
Wir wollen und werden hier in Deutschland trotz des Verlustes unserer
Genossin und Freundin in keine Schockstarre verfallen. Im Gegenteil:
Wir werden Ivanas Wünsche, Hoffnungen und Träume erfüllen. Wir werden
unseren Kampf gegen das barbarische imperialistische Ausbeutersystem
jetzt mit noch größerer Entschlossenheit führen; ob wir hier in
Deutschland, im Herzen der Bestie, den Klassenkampf organisieren, oder
uns dem Aufruf der internationalen Brigaden nach Rojava anschließen,
ist dabei letztlich kein Widerspruch. Zentral ist für uns, dass das
Opfer, das Genossinnen und Genossen wie Ivana gebracht haben, das
größte Opfer, welches ein Mensch bringen kann, mit einem kämpferischen
Gedenken beantwortet wird. Durch eine Steigerung unserer
Ernsthaftigkeit und unserer Überzeugung, durch den Aufbau und die
Festigung der revolutionären und kommunistischen Bewegung, durch die
dauernde Kampfansage an dieses System werden wir Ivana ein würdiges
Gedenken in unseren Taten organisieren.
Dabei wollen wir nicht bei großen Worten stehen bleiben, sondern dies
im alltäglichen Leben verwirklichen. Genossin Ivanas Leben hat uns ein
Vorbild gegeben, an das wir uns, halten werden. Mit ihrer Fröhlichkeit
und ihrer Überzeugung hat sie uns alle, wie sie es sich gewünscht hat,
in ihren Bann gezogen. Der Frühling der Revolution ist trotz aller
wunderschöner Blumen, die abgeschnitten werden, nicht aufzuhalten. Wie
der unaufhaltsam blühende Frühling müssen wir mit aller Kraft das Alte
und Sterbende, das sich verzweifelt und rasend am Leben klammert,
abschütteln und eine neue Gesellschaft aufbauen.
„Wir werden mit der gleichen Freude und Entschlossenheit von Ivana
lernen und ihrem Weg der Sehnsucht nach Freiheit folgen! Genossin Ivana
war ein Symbol auf der Fahne unserer internationalistischen
Frauenrevolution. Sie hat ihr Wort, welches sie in ihrem freiwilligen
Antrag für Rojava gestellt hat, gehalten.“ (aus einer Erklärung der
MLPK)
Sehid Namirin, Ivana. In unserem Kampf lebst du weiter.
http://3a-rb.org/wir-gedenken-unserer-genossin-ivana-hoffmann-in-unserem-kampf-lebt-sie-weiter/
facebook Genossin Ivana Hoffmann