Aufruf der Kampagne TATORT Kurdistan
Am 18. März, dem Tag der politischen Gefangenen, feiern wir dieses Jahr gemeinsam das Nêwroz-Fest in Frankfurt am Main. Nêwroz, das steht nicht nur für das Erwachen des Frühlings welcher ein neues Jahr einläutet, es steht ebenso für die Erneuerung im Kreislauf des Lebens und dem damit verbundenen Widerstand gegen alles was dieses Leben in seiner freien Entfaltung bedroht.
Besonders in den Gefängnissen, von Newark bis Kairo, über Berlin bis Ankara und Amed, sind Menschen dieser Bedrohung und Würdelosigkeit ausgesetzt. Immer brisanter wird die Situation für aktive Kurd*innen und türkische Linke in Deutschland, angesichts der stetigen Repressionen durch die
Bundesbehörden. Das zuletzt erlassene Verbot von Symbolen des Verbands der Studierenden aus Kurdistan, der kurdischen Jugend Cîwanên Azad, Frauenorganisationen und sogar der YPG/YPJ, ist nur ein Resultat der andauernden Kooperation der BRD mit dem AKP-Regime. Eine Eskalation durch
das Bundesinnenministerium anlässlich zu Nêwroz ist Kalkül und beabsichtigt – im Rahmen nationalstaatlicher Taktiererei wir die kurdische Freiheitsbewegung wieder einmal zur Zielscheibe. Auch das bestehende PKK-Verbot in Verbindung mit dem §129 ermöglicht eine anhaltende und praktizierte Verfolgung unliebsamer Aktivist*innen im Sinne Erdoğans. Der deutsche Staat packt an beim faschistischen Staatsumbau des NATO-Partners und leistet seinen Beitrag zu den Massenverhaftungen, Bombardierungen, Verfolgungen, Exekutionen und Berufsverboten der letzten Monate. Viele Menschen müssen daher dieses lebensbejahende Fest in Folterkellern und hinter Mauern verbringen. Auch ihnen ist der Ruf: “Widerstand bedeutet Leben!” gewidmet.
Die aktuellen Zustände wie der Krieg in Kurdistan und die Diktatur in der Türkei, konfrontieren die Gesellschaften weltweit immer heftiger mit einer Krise der kapitalistischen Moderne und einer chaotischen Kriegssituation der Systeme im nahen und mittleren Osten. Die Umsetzung und Perspektiven der Ideen des Demokratischen Konföderalismus jenseits von Staat, Macht und Gewalt, wie in der Demokratischen Föderation Nordsyrien (Rojava), sind ein Licht voller Hoffnung und Stärke in diesen Zeiten. Und das nicht nur für die Region Syrien, Kurdistan oder die gesamte Türkei. Viele Menschen auf der ganzen Welt beschäftigen sich mit diesen Ideen oder sind dabei diese in die Tat umzusetzen. Einige machen sich sogar auf den Weg um den Aufbau der Selbstverwaltung vor Ort voran zu bringen und um die Selbstverteidigung, z.B. gegen Daesh, direkt zu unterstützen. So auch solidarische Menschen in und aus Europa. Darum rufen wir als Kampagne Tatort Kurdistan auf, zu einer internationalistischen Beteiligung in einem internationalistischen Block auf der Nêwroz-Demonstration 2017 in Frankfurt!
Kommt am 18.03. – dem Tag der politischen Gefangenen – um 10 Uhr an die Alte Oper in Frankfurt am Main!
Nein (HAYIR!) zum Präsidialsystem – Ja zur Freiheit und zum Leben.