LVR LandesMuseumBonn, Colmantstr. 14-16
www.afghanistanprotest.de
16.45 Uhr: Workshop Türkische Außenpolitik zwischen Bauernschläue und Größenwahn
Die Umbrüche in der arabischen Welt lassen die Türkei als unverzichtbare Stütze des Westens im Mittleren Osten erscheinen. Die AKP unter Premier Erdogan verfolgt dabei seit dem Beginn ihrer Regierungszeit 2002 eine Großmachtpolitik, die von Kritikern als “neo-osmanisch” beschrieben wird. So sieht sich die Türkei unter anderem als “Schutzmacht” der turkmenischen Minderheiten in Afghanistan und den umliegenden Staaten (um die 600.000 Turkmenen leben in den afghanischen Provinzen Faryab und Baglan).
Für die Kurden in der Türkei gibt es dagegen keinen Schutz, der Krieg gegen die Freiheitsbewegung wird verschärft fortgesetzt, auch immer wieder mit Einsatz von Giftgas. Seit Frühjahr 2009 gibt es eine Verhaftungswelle gegen die kurdische Zivilgesellschaft, heute sind mehr als 4.000 kurdische Oppositionelle in Haft.
Die Türkei heute: Ein zunehmend autoritärer und neoliberaler Staat, aggressiv agierend, unter dem Dach der NATO.
Mit: Ulf Petersen (Naturfreunde Köln/Kampagne Tatort Kurdistan) und Reimar Heider (Internationale Initiative Freiheit für Öcalan – Frieden in Kurdistan)