“Ich würde mir wünschen, dass es in den Metropolen Bewegungen gäbe, die diesen Krieg angreifen, unmöglich machen würden. Einfach den Nachschub kappen. Ich weiß, es ist angesichts des Zustands in den Metropolen utopisch. Auch auf längere Zeit wird es so bleiben. Schade, das wäre was. Eine militante Bewegung, die die Kriegsmaschine lahmlegt.” , schrieb Andrea Wolf am 1. Mai 1997 in den Bergen Kurdistans.
Als sich Anfang der 1990er Jahre der Vernichtungskrieg in Kurdistan auf dem Höhepunkt befand und Hunderttausende KurdInnen auf deutschen Straßen gegen die Unterstützung des Nato-Partners Türkei protestierten, regte sich auch in Teilen der deutschen Linken Solidarität mit der kurdischen Befreiungsbewegung. 1994 verübte die Gruppe K.O.M.I.T.E.E einen Brandanschlag auf ein Gebäude der Bundeswehr, um direkt gegen diesen schmutzigen Krieg und deutsche Waffenlieferungen nach Ankara zu intervenieren. Den beschuldigten Personen gelang es, sich abzusetzen und fast 20 Jahre der deutschen Justiz zu entziehen.
Anfang Juli 2014 wurde eine von ihnen, Bernhard Heidbreder, von venezolanischen Sicherheitskräften in Mérida festgenommen. Seitdem sitzt er in der Hauptstadt Caracas in Polizeihaft. Die deutschen Behörden haben seine Auslieferung beantragt, weil gegen ihn in Deutschland ein entsprechendes Ermittlungsverfahren läuft. Seit 20 Jahren gilt in Deutschland das PKK-Verbot, der Hass des deutschen Staates auf den militanten Widerstand der KurdInnen in Kurdistan und Deutschland ist ungebrochen, trotz der in den letzten 20 Jahren stark veränderten Situation. Nur so erklärt sich der Aufwand, mit der das BKA Bernhard Heidbreder und den anderen seit ihrem Abtauchen im In- und Ausland nachspürte, um keinen Zweifel daran zu lassen, dass letztendlich immer das kapitalistische System den Sieg davonträgt.
Als Tatort Kurdistan sehen wir uns der kurdischen Befreiungsbewegung verbunden und damit auch den InternationalistInnen, die sich in den vielen Jahrzehnten der Auseinandersetzung zu dieser solidarisch verhielten. Eine Auslieferung von Bernhard Heidbreder darf auf keinen Fall erfolgen. Wir sehen hier vor allem die Regierung von Venezuela in der Pflicht, ihrem Anspruch als Spitze der bolivarischen Revolution in Lateinamerika gegen den Imperialismus gerecht zu werden.
Stoppt die Auslieferung von Bernhard!
Hoch die internationale Solidarität!
Weitere Informationen: www.dageblieben.net