Kobanê: „Wir brauchen internationale Präsenz“

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Um die seit 15. September andauernde Angriffe des Islamischen Staates (IS) gegen die überwiegend von Kurden bewohnte Region Kobanê (Rojava/Nordsyrien) an der türkisch-syrischen Grenze zu beobachten ist Heike Hänsel, Bundestagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzende des Unterausschusses für die Vereinten Nationen, an einer Beobachtungsdelegation beteiligt und erklärte heute Mittag in einer Videobotschaft: „Wir brauchen hier internationale Präsenz, auch von den Vereinten Nationen. Das ist das Mindeste, was wir diesen Menschen hier anbieten müssen, die wirklich das schlimmste erlebt haben. Sie werden von den IS- Kämpfern aus ihren autonomen Regionen vertrieben. Deshalb müssen wir sie hier unterstützen. Es ist wichtig, dass mehr Leute hierher kommen und wir den Druck erhöhen. (…) Es ist eine Schande, dass die Vereinten Nationen hier nicht präsent sind. Ich fordere auf, dass wir hier umfassend humanitäre Hilfe hinbringen.“
Hintergrund:
Beobachtungsdelegation an türkisch-syrische Grenze: Zehntausende auf der Flucht, Gefahr eines weiteren IS-Massakers in der Region Kobanê
Pressemitteilung, 21. September 2014
Heike Hänsel, Bundestagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzende des Unterausschusses für die Vereinten Nationen, beteiligt sich an einer Beobachtungsdelegation an der türkisch-syrischen Grenze. Medienberichten zufolge flohen seit Freitag mehr als 45.000 Menschen aus dem Kanton Kobanê (Arab al Ain) über die Grenze in die Türkei. Örtliche Quellen berichten von der Gefahr weiterer hunderttausender Flüchtlinge und einem drohenden Massaker. Wenige Tage zuvor hat der Islamische Staat (IS) eine militärische Großoffensive auf das von überwiegend KurdInnen bewohnte Kobanê gestartet. Die Erdogan-Regierung sorgt dabei offenbar für den Nachschub des IS, während die türkische Grenze für jede Hilfe für die kurdische Enklave Ain-al-Arab/Kobanê geschlossen bleibt.
Die Bundestagsabgeordnete will sich vor Ort über die Situation und die Rolle der Türkei informieren und für eine Grenzöffnung einsetzen. Es gilt jetzt öffentlichen Druck zu machen, damit Erdogan nicht noch weiter ermutigt wird, den Terrormilizen des IS zur Seite zu stehen. Die Blockade der kurdischen Enklaven im Norden Syriens durch die Türkei muss sofort beendet werden, wenn eine humanitäre Katastrophe verhindert werden soll.
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