Berichte vom Aktionstag am 1.09.2011

Zum Antikriegstag am 1. September fanden im Rahmen eines Aktionstags der Kampagne “Tatort Kurdistan” in 14 deutschen Städten Protestveranstaltungen gegen Rüstungsexporte und Kriegsunterstützung durch die Bundesrepublik statt. Mehr als 2000 Menschen engagierten sich auf verschiedene Weise gegen die deutsche Politik, die in der Türkei/Kurdistan eine politische Lösung des seit dreißig Jahren andauernden Konflikts eher behindert als fördert.
Auch die jüngsten Angriffe des iranischen und türkischen Staats auf kurdische Gebiete im Nordirak, in denen vor allem die Zivilbevölkerung zu Tode kommt und vertrieben wird, finden unter Einwilligung und Beteiligung der westlichen Staaten statt. In Redebeiträgen wurde diese Politik verurteilt und die solidarische Verbundenheit mit den Menschen der betroffenen Region erklärt.
Allgemein im Fokus der Proteste stand die Kritik an der Rüstungsexportpolitik, die – wie das jüngste Beispiel Saudi-Arabien zeigt – Waffen in Spannungsgebiete und an Regime liefert, in denen die Menschenrechte unterdrückt werden. In Kurdistan selbst setzt die türkische Armee nach glaubhaften Augenzeugenberichten auch regelmäßig chemische Waffen gegen die kurdische Guerilla ein, ohne international dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden.
In Berlin protestierten Antimilitarist_innen in diesem Zusammenhang bereits am Vorabend in einer symbolischen Aktion gegen den Panzerlieferanten Krauss-Maffei Wegmann, indem sie literweise Blut vor dem Firmensitz auskippten und auf die blutigen Verstrickungen des Konzerns im Krieg gegen die kurdische Bevölkerung in der Türkei aufmerksam machten.
Berichte aus einzelnen Städten:
Berlin
Kundgebung mit 150 bis 200 TeilnehmerInnen und Redebeiträgen der Bundestagsabgeordneten Heidrun Dittrich und der NRW-Landtagsabgeordeneten Hamide Akbayir (beide Die Linke). Dazu gab es einen Aufrtitt des Rappers Derbst One und kurdische Musik und Tanz.

Waffenproduzent Krauss-Maffei in Blut gebadet


Kassel
Im Aktionsbündnis waren das Kasseler Friedensforum, Die Linke, die DKP, der kurdische Verein in Kassel und die YXK (Verband der Studierenden Kurdistans) vertreten. Während der Rede der Tatort Kurdistan Kampagne wurde durch eine kleine Aktion, in der den Beteiligten die Hände mit Kabelbinder gebunden und die Münder mit Klebeband zugeklebt wurden, die Lage Zustand der FriedensaktivistInnen und PolitikerInnen dargestellt. Die Rede wurde mit dem Slogan „Deutsche Panzer raus aus Kurdistan“ beendet.
Das Kasseler Friedensforum stellte mit einem selbstgebauten Panzer symbolisch den Export nach Saudi-Arabien dar.
Die Veranstaltung verlief recht ruhig, abgesehen von dem Provokationsversuch einiger türkischer Jugendlicher, die rote T-Shirts mit der türkischen Flagge trugen.
Es wurden Unterschriften gegen die Rüstungsexporte und Interessenten für die Tatort Kurdistan Kampagne gesammelt. Die Interessenten waren hauptsächlich Deutsche bzw. Nicht-KurdInnen.

Kiel
Informationsstand:

Hamburg
In Hamburg fand am 01.09. eine Friedens-Demonstration statt, getragen von einem breiten und bunten Spektrum antimilitaristischer Gruppen, linker Jugendverbände, Parteien und migrantischer Vereinigungen. Ein deutlich sicht- und hörbarer Teil war der TATORT Kurdistan Block, zum dem TATORT Kurdistan Hamburg aufgerufen hatte und der von etwa 50 vor allem kurdischen Aktivist_innen getragen wurde. (…)
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Heilbronn
(…)Rund 25 AktivistInnen fanden sich deshalb am 1.September 2011 an genau der Stelle ein, an der am 20. November 2010
die Demonstration von prügelnden Polizeieinheiten zum Stehen gebracht und gekesselt wurde.(…)
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Frankfurt



Gießen
in Gießen fand eine Ausstellung im Cafe Amelie statt. Mit Info-Tafeln wurde die Verstrickung der deutschen Regierung und deutscher Rüstungsunternhemen in den Konflikt gezeigt. Als zusätzlicher Beweis für die Lage in Kurdistan wurden Videos vorgeführt, die die Gewaltexzesse der Polizei und des Militärs zeigten. Anhand der Videos konnte man dann auch “sehen”, dass die Türkei eine Krisenregion ist. Es wurde deutlich, dass jegliche Waffenlieferungen in die Türkei völkerrechtswidrig sind.
Um das Gebäude herum wurden Transpis aufgehängt, die die Aufmerksamkeit der Passanten auf die Ausstellung lenken sollten. Die Infotafeln werden bis nächste Woche Dienstag stehen bleiben
Im selben Gebäude fand um 19 Uhr ein Vortrag statt, der von der Gießener Friedensinitiative organisiert war. Referent war Jürgen Rose. Es wurde über die völkerrechtswidrige Invasion der Alliierten in Afghanistan referiert. Vor dem Vortrag haben wir nochmals darauf hingewiesen wofür Tatort Kurdistan steht und warum die Türkei als eine Krisenregion gelten muss.

Bericht im Gießener Anzeiger
Nürnberg
Am 1.09.2011 versammelten sich in der Nürnberger Innenstadt ca.50 Personen auf einer Kudgebung im Rahmen des bundesweiten Aktionstages der Kampange “Tatort Kurdistan”, um auf die Situation in den Kurdischen Gebieten und die deutschen Waffenlieferungen an die Türkei aufmerksam zu machen.(…)
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Dortmund
Ungefähr 500 Menschen demonstrierten am Vorabend der Aktionen gegen den „nationalen Antikriegstag“ in Dortmund gegen Faschismus, Imperialismus und Krieg. Im vorderen Teil machte ein lautstarker Block der Kampagne „Tatort Kurdistan“ auf die deutsche Verstrickung im Krieg gegen die kurdische Bevölkerung in der Türkei aufmerksam.
Video auf YouTube
Fotos auf flickr
http://kriegdemkrieg.blogsport.de/
Düsseldorf

Es waren etwa 100 Menschen bei der Kundgebung vor dem Düsseldorfer Rathaus. Es gab Redebeiträge zu Kurdistan vom kurdischen SudentInnenverband YXK, zu Andrea Wolf und der Delegationsreise, zu den Friedensmüttern vom kurdischen Frauenbüro CENI, zu Libyen von der VVN und zur Afghanistan Konferenz von seered.
Kurzbericht und Reden
Köln
Redebeitrag der Kampagne Tatort Kurdistan auf dem kurdischen Festival am 3.09.2011 (ca. 70.000 BesucherInnen):