Hamburg, 07.12.2011: Veranstaltung zur demokratischen Autonomie

Hamburg, 07.12.2011, Veranstaltung

“Basisdemokratie im Belagerungszustand”

Die Praxis der demokratischen Autonomie
Mit der aktuellen kapitalistische Krise wird wieder möglich über eine grundlegende antikapitalistische Neugestaltung der Gesellschaft nachzudenken, und dies auch öffentlich. Mit der Vorstellung des Konzeptes des „Demokratischen Konföderalismus“ begann der Aufbruch in Kurdistan bereits 2005. In der Zwischenzeit ist eine vielfältige gesellschaftliche Praxis entstanden. Ziel ist dabei die demokratische Basis-Organisierung der Gesellschaft in kommunalistischen Rätestrukturen entlang der Linien: Demokratie, Geschlechterbefreiung und Ökologie.
Eine Delegation aus der BRD reiste im Herbst 2011 durch einige Städte im türkischen Teil Kurdistans und interviewte Vertreter_innen der kurdischen Freiheits- und Demokratiebewegung zu diesen Projekten. Sie gaben Einblick in die Arbeit von Stadtteilräten, Bildungsakademien, Frauenkooperativen oder Dorfkommunen und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen. Ein Mitreisender wird berichten.
Demokratie hinter Gittern?
Dem türkischen Staat ist die Entwicklung ein Dorn im Auge, und es schwebt über alle Aktivist_innen permanent das Damoklesschwert der Verhaftung – über 4000 Aktivist_innen sitzen zurzeit aus diesem Grund in den Gefängnissen der Türkei: u.a. gewählte Parlamentarier_innen und Bürgermeister_innen der BDP, Rechtsanwält_innen, Journalist_innen, Lehrer_innen, … Täglich folgen neue Festnahmen.
Zurzeit befinden sich Fatma Kurtulan, stellvertretende Co-Vorsitzende der BDP und Medeni Kirici, Mitglied der Kommission für Auswärtige Beziehungen der BDP auf Rundreise um über die aktuelle politische und Menschenrechtssituation in der Türkei zu berichten. Die im türkischen Parlament vertretene prokurdische Partei für Frieden und Demokatie (BDP) tritt für eine politische Lösung der kurdischen Frage durch eine demokratische Autonomie ein. In den von ihr regierten Kommunen schafft sie basisdemokratische Rätestrukturen und tritt konsequent für die Durchsetzung von Frauenrechten ein. Die BDP stellt mehr Bürgermeisterinnen als alle anderen Parteien der Türkei zusammen.
Darüberhinaus beteiligt sich die BDP gemeinsam mit sozialistischen Organisationen am Aufbau einer neuen linken Dachpartei aller Unterdrückten in der Türkei.
Sie werden an dem Abend über die aktuelle Situation berichten.
Datum: 07.12.2011
Zeit: 18:30h (Essen ab 18:00h)
Ort: Centro Sociale, Sternstr.2, Hamburg, gegenüber U-Bahn „Feldstraße“
Jeden ersten Mittwoch im Monat – offenes Cafe der TATORT Kurdistan
Gruppe Hamburg im Centro Sociale